Keine Lust zu lernen? Anfangshemmung mit 6 Tipps einfach überwinden


sich auf das Lernen einstellen
Inhaltsverzeichnis
  1. Keine Lust zu lernen? Anfangshemmung mit 6 Tipps einfach überwinden
  2. Mit den Gedanken beim Lernthema sein
  3. Mein Tipp: Tagebuch führen
  4. Die ersten 15 Minuten sind zum Warmlaufen
  5. Konzentrationsübungen mit einem Partner
  6. Erfolgserlebnisse motivieren und helfen gegen die Anfangshemmung
  7. Lernreihenfolge: Achtung vor der Ähnlichkeitshemmung
  8. Abwechslung und Pausen beleben das Lernen
  9. Kein Handy im Arbeitszimmer

Manchmal fällt es wirklich schwer, mit dem Lernen zu beginnen. Da wird hier noch eine Nachricht gecheckt, da in einem Buch geblättert oder eine Playlist angehört. Auch plötzliche Hunger- und Durstattacken halten als Verhinderungsstrategie her. Man sitzt am Schreibtisch und findet einfach keinen Anfang. Doch so wird das nichts mit dem Lernen. Kostbare Zeit vergeht und der Wissensberg nimmt nicht ab.
 

Mit den Gedanken beim Lernthema sein

Auch wenn der Lernende an seinem Arbeitsplatz anwesend ist, gedanklich kann er sich ganz woanders befinden. In vielen wissenschaftlichen Studien und Versuchen wurde immer wieder herausgefunden, dass es eine Weile dauert, bis der Lerneinstieg wirklich beginnen kann. Die Gedanken sind vielleicht noch bei einer Auseinandersetzung, beim letzten Telefonat mit der Freundin oder bei einem Wettkampf. Das ist vollkommen normal. Vor der Konzentration auf die Hausaufgaben oder das Lernen müssen alle anderen störenden Gedanken langsam ausgeblendet werden.
 

Mein Tipp: Tagebuch führen

In kurzen Stichwörtern können aufregende Erlebnisse, belastende Ereignisse oder spannende Termine vor dem Lernen schriftlich festgehalten werden. Das geht ganz klassisch in einem offline-Tagebuch, aber auch online.

 

Die ersten 15 Minuten sind zum Warmlaufen

In den ersten 15 Minuten sollten Lernende weder ein hohes Lerntempo noch bahnbrechende Gehirnleistungen von sich erwarten. Schlecht ist es jedoch, wenn überhaupt kein Anfang gefunden wird. Es gibt Möglichkeiten, um so eine Anfangsblockade zu überwinden und das Gehirn auf Trab zu bringen. Die folgenden Übungen eignen sich dafür, das Gehirn stellt sich auf das Lernen ein und die Lernbarriere verringert sich.
 

Konzentrationsübungen mit einem Partner

Zur Einstimmung auf die geistige Arbeit gibt es viele Möglichkeiten. Hilfreich sind kleine Konzentrationsspiele mit einem Freund, die Spaß machen und zu einer positiven Lernhaltung führen. Einen guten Freund kann man auf Freunde.one finden. Beispielsweise kann eine geometrische Figur kurz angesehen und dann aus dem Kopf nachgezeichnet werden. Auch eine Ziffernfolge von ca. zehn Zahlen oder zehn verschiedene Gegenstände können einmal angesehen und dann aus dem Gedächtnis wiederholt werden.
 
  1. Konzentrationsaufgabe zum Lerneinstieg: Figur kurz ansehen und dann abdecken. Aus dem Gedächtnis nachzeichnen.

  1. Konzentrationsaufgabe zum Lerneinstieg: Ziffern kurz ansehen und dann aus dem Gedächtnis aufschreiben.
12 56 9 43 99 4 76 58 7 33
 
  1. Konzentrationsaufgabe zum Lerneinstieg: Begriffe kurz ansehen und dann aus dem Gedächtnis aufschreiben.
Teetasse Schneeflocke Ei Zahnrad Butter Kette Brille Kopfhörer Berg Vater
 

Erfolgserlebnisse motivieren und helfen gegen die Anfangshemmung

So eingestimmt fällt es schon viel leichter, die störenden Gedanken an die Tagesereignisse zurückzustellen und sich dem Lernstoff zuzuwenden. Nun kann das Lernen beginnen, am besten mit dem Lieblingsfach oder einem einfachen Thema. Gerade am Anfang der Lernphase sind kleine Erfolgserlebnisse wichtig, um die Motivation aufzubauen und sich mit dem Lernen anzufreunden. Das ist wie im Sport, nach einer Aufwärmphase kann es richtig losgehen.
Ist der erste Gedankengang im Fachbuch erst einmal nachvollzogen, sind sinnvolle Notizen gemacht und ein Sachverhalt verstanden, stellt sich ein Erfolgserlebnis ein. Das motiviert zum Weiterlernen, weil es ein Gefühl der Zufriedenheit generiert. Wer jeden Tag regelmäßig lernt, sich an feste Zeiten hält und auch am Schreibtisch sitzt, wenn der innere Schweinehund dagegen ist, wird nach kurzer Zeit immer weniger Anfangshemmungen bei sich feststellen.
 

Lernreihenfolge: Achtung vor der Ähnlichkeitshemmung

Damit das Lernen erfolgreich ist und die Motivation nicht abnimmt, macht es Sinn die Ähnlichkeitshemmung zu bedenken. Ähnliche Inhalte sind leicht zu verwechseln und daher schwer auseinanderzuhalten. Wer versucht, Ähnliches oder nahezu Gleiches in enger zeitlicher Folge zu lernen, verzweifelt häufig daran. Zu nah sind sich die Informationen, um sauber getrennt im Gehirn abgespeichert werden zu können. Dann macht sich Unzufriedenheit, Frustration und letztlich auch die Motivation breit. Es macht also Sinn, die zu lernenden Aufgaben in eine abwechslungsreiche Reihenfolge zu bringen.

Beispiele für die Ähnlichkeitshemmung:

  • ähnliche Wortschreibungen (z.B. lehren und leeren)
  • ähnliche Begriffe einer Fremdsprache (z.B. sun und son)
  • ähnliche Fremdwörter (z.B. kontrollieren und konzentrieren)
  • ähnliche Fächer (z.B. englische und französische Vokabeln)

  • Abwechslung und Pausen beleben das Lernen

    Langeweile ist tödlich fürs Lernen, sie sollte unbedingt vermieden werden. Dabei hilft es, schriftliche und mündliche Aufgaben im Wechsel zu erledigen und auch zwischen dem sprachlichen und dem mathematischen Bereich zu springen. Natürlich kann auch ein Lernvideo die Routine auflockern.

    Auch kleine Pausen helfen dabei, konzentriert zu bleiben und über einen langen Zeitraum intensiv lernen zu können. Nach 20-30 Minuten kann das Gehirn eine Ruhepause gebrauchen. Allerdings ist es wichtig, die kurze Pause von 5-10 Minuten nicht mit aufregenden Inhalten zu füllen. Besser ist es, einen Song zu hören, sich etwas zu trinken zu holen, zu lüften oder auf der Stelle zu hüpfen. Je geübter der Lernende ist, desto länger kann er sich konzentrieren. Denn auch beim lernen gilt: Übung macht den Meister!
     

    Kein Handy im Arbeitszimmer

    Die Smartphones sind beim Lernen inzwischen mit großem Abstand das größte Hindernis. Wenn es sich im Raum befindet und nicht im Flugmodus ist, kann es nahezu jeden Gedankengang unterbrechen. Push Nachrichten und andere Töne schaffen es immer wieder, die Konzentration zu unterbrechen. Deswegen ist eines alternativlos: das Smartphone gehört ins Nebenzimmer oder in den Flugmodus.

    Dipl. Päd. Uta Reimann-Höhn
    Lerntherapeutin, Autorin
    www.lernfoerderung.de