Als Statussymbol hat das Auto in der Generation Z ausgedient. Aber für manche sind Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr und Carsharing keine sinnvollen Alternativen. Dabei geht es nicht um Bequemlichkeit, sondern vielleicht um einen Studentenjob an entlegener Stelle oder mit ungünstigen Arbeitszeiten, oder um eine Wochenendheimfahrt – aktuell haben 123 deutsche Mittelzentren mit rund 1,8 Millionen Einwohnern keinen Bahnanschluss. Damit ein eigenes Auto nicht zum finanziellen Fiasko wird, ist eine gute Planung von Anschaffung und Unterhalt erforderlich.
Finanzierungsmöglichkeiten
Ist ein Neuwagen ins Auge gefasst, wird ein Barkauf nur mit Unterstützung von Eltern oder Großeltern möglich sein. Gibt es keinen Sponsor, muss der Student über eine Finanzierung nachdenken. Egal, ob er zum Händler gehen oder z. B. über Dropcar das Auto online kaufen will, überall werden Pkw-Kredite mit niedrigen Zinsen oder sogar eine Null-Prozent-Finanzierung beworben. Aber dabei ist Vorsicht geboten. Erstens gelten die besten Konditionen nur für Ladenhüter, zum Beispiel weil das Nachfolgemodell bereits angekündigt ist. Zweitens sind es oft sogenannte Ballonkredite. Sie heißen so, weil die Raten nicht gleichbleibend sind wie beim Bankdarlehen. Neben einer Anzahlung, die nicht finanziert werden muss, gibt es eine hohe Schlussrate, den „Ballon“. Wird sie erst nach Studienende fällig, ist die Bezahlung vielleicht kein Problem. Geht aber etwas schief – ein oder zwei Semester mehr als geplant, keine Stelle direkt nach Studienabschluss –, muss eine Anschlussfinanzierung her oder das Auto zurückgegeben werden. Außerdem verteuert der Ballon den Kredit über die gesamte Laufzeit, weil die Restschuld hoch ist. Ein gewöhnlicher Ratenkredit kann trotz höherer Zinssätze billiger sein, vor allem, wenn der Händler Barzahlern einen Rabatt gewährt. Eine Alternative zum Kredit ist Fahrzeugleasing. Hier zahlt man aber nur für die Nutzung. Dem Leasingnehmer gehört am Ende der Laufzeit keine einzige Schraube.
Versicherungskosten reduzieren
Versicherungsbeiträge, aber auch die Leistungen, unterscheiden sich je nach Versicherer erheblich. Die meisten Unternehmen haben zudem mehrere Vertragsvarianten vom Basisschutz bis zu umfassenden Zusatzleistungen im Angebot. Sparen kann man vor allem bei der Haftpflichtversicherung, denn der Schadensersatz für den Unfallgegner ergibt sich aus gesetzlichen Bestimmungen. Wichtig ist nur eine ausreichend hohe Deckungssumme. 100 Millionen Euro kosten kaum mehr als der – unter Umständen nicht ausreichende – Mindestschutz. Genaueres Hinsehen lohnt bei der Kaskoversicherung, denn hier geht es um den eigenen Schaden. Eine Vollkasko ist für Fahranfänger sehr teuer, weil sie wie in der Haftpflichtversicherung ohne Schadenfreiheitsrabatt einsteigen. Die Teilkasko zahlt nicht bei selbst verschuldeten Unfällen, ist dafür aber wesentlich billiger und kennt keinen Schadenfreiheitsrabatt. Bei einem sehr einfachen Gebrauchtwagen kann man auf den Kaskoschutz auch ganz verzichten.
Geld verdienen mit dem Auto
Vielleicht gibt es die Möglichkeit, das Auto mit anderen Studierenden zu teilen. Bei der Versicherung müssen dann weitere Fahrer berücksichtigt werden. Eine gewerbliche Vermietung ist bei gewöhnlichen Pkw-Versicherungen nicht erlaubt, und auch eine Personenbeförderung wie bei Uber ist rechtlich sehr kritisch. Sogar das gelegentliche Ausliefern von Pizza macht aus dem „Pkw zur Eigenverwendung“, wie es bei der Versicherung heißt, ein gewerbliches Lieferfahrzeug. Da der Versicherungsschutz gefährdet sein könnte, sollten der Umfang der Lieferfahrten und die Auswirkungen auf den Vertrag unbedingt mit dem Versicherer geklärt werden. Völlig unproblematisch ist es aus Versicherungs-Sicht, auf seinem Auto Werbung zu platzieren. Entsprechende seriöse Angebote sind aber selten und meist davon abhängig, dass das Fahrzeug in einem bestimmten Einzugsgebiet auch regelmäßig bewegt wird. Vorkosten für das Folieren oder das Anfertigen von magnetisch haftenden Tafeln sollten nicht anfallen, sonst besteht die Gefahr, dass man am Ende draufzahlt.