- Warum Fahrsicherheitstrainings für junge Menschen so wichtig sind
- Die Realität auf den öffentlichen Straßen
- Was das Praxistraining wirklich bringt
- Der psychologische Lerneffekt: Unsicherheit abbauen, Selbstüberschätzung korrigieren
- Was kostet ein Fahrsicherheitstraining – und lohnt es sich?
- Warum das Thema im Studium oder der Ausbildung besonders relevant ist
- Und was ist mit älteren Fahrenden?
- Ein halber Tag, der Leben retten kann
Den Führerschein ist in der Tasche, das erste eigene Auto steht vor der Tür: Für viele junge Erwachsene beginnt mit der bestandenen Fahrprüfung ein ganz neuer Lebensabschnitt voll neugewonnener Freiheit. Die Prüfungsfragen und Fahrschulstunden konzentrieren sich jedoch in der Regel stark auf Grundkenntnisse und die Standardmanöver im Straßenverkehr. So kommt eines häufig zu kurz, nämlich der Umgang mit Extremsituationen auf der Straße. Glätte, plötzliches Ausweichen oder das richtige Verhalten bei Aquaplaning werden in der klassischen Ausbildung meist nur kurz theoretisch behandelt. Genau an diesem Punkt kommen Fahrsicherheitstrainings ins Spiel – ein Thema, das viel zu selten diskutiert wird, obwohl es gerade in den ersten Jahren hinter dem Steuer entscheidend sein kann.
Die Realität auf den öffentlichen Straßen
Laut Statistischem Bundesamt ist die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen überproportional häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. Obwohl sie nur rund 7 Prozent der Bevölkerung ausmacht, ist sie an etwa 16 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden beteiligt. Die Hauptursachen dafür bestehen in einer unangepassten Geschwindigkeit, riskanten Fahrmanöver und der mangelnden Erfahrung in Gefahrensituationen.Die Zahl spricht für sich. Sie lässt sich allerdings durchaus beeinflussen. Studien der Deutschen Verkehrswacht zeigen beispielsweise, dass Teilnehmende von Fahrsicherheitstrainings nachweislich seltener in Unfälle verwickelt sind. Warum? Sie lernen, wie sich das eigene Fahrzeug in Grenzsituationen verhält, wie sie richtig reagieren – und auch, wo ihre eigenen Fähigkeiten an die Grenzen stoßen.
Was das Praxistraining wirklich bringt
Ein gutes Sicherheitstraining besteht nicht nur aus Bremsübungen. Es vermittelt vielmehr ein grundlegendes Gefühl für die Fahrzeugdynamik, das Reaktionsverhalten und die Risikobewertung. Trainiert werden beispielsweise:- das Bremsen auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen;
- das Ausweichen bei plötzlich auftauchenden Hindernissen;
- das Halten der Kontrolle bei Schleudern oder starkem Seitenwind;
- das richtige Verhalten bei Aquaplaning oder Glätte.
Der psychologische Lerneffekt: Unsicherheit abbauen, Selbstüberschätzung korrigieren
Neben dem praktischen Teil sind Fahrsicherheitstrainings auch aus psychologischer Sicht wirksam. Viele junge Fahrer*innen unterschätzen die Gefahren im öffentlichen Verkehr − oder überschätzen ihre eigene Reaktionsfähigkeit. Das erste Schleudern, der erste Moment der Orientierungslosigkeit auf nasser Straße – wer diese Erfahrungen zuerst in einem sicheren Rahmen macht, reagiert später im Ernstfall wesentlich ruhiger und geplanter.Ein willkommener Nebeneffekt: Diejenigen, die ein solches Training absolviert haben, fahren auch danach in der Regel vorsichtiger, weil sie die realen Grenzen besser kennen. Der Lerneffekt fällt also nachhaltig aus – ganz im Gegensatz zu dem rein theoretischem Wissen, das in der kurzen Zeit in der Fahrschule erworben wird.