Marathonläufe gibt es viele auf dieser Welt. Doch fast jeder geübte Langstreckenläufer dieser Welt träumt davon, einmal am New York City Marathon teilzunehmen. Er ist unbestritten der Größte seiner Art, denn an diesem Lauf durch die große amerikanische Metropole nahmen in den letzten Jahren grundsätzlich über 50.000 Teilnehmer teil. Immer wieder gibt es hier einen neuen Weltrekord, was die Teilnehmer betrifft, die jährlich die Ziellinie erreichen. 2018 schafften es 52.813 Läufer, die Strecke von über 42 km zu bewältigen. Das zeigt die Beliebtheit dieser Veranstaltung, die jährlich jeweils am allerersten Sonntag des Monats November stattfindet.
Veränderungen im Laufe der Zeit
Das war nicht immer so. Zum ersten Mal fand 1976 der New York City Marathon im September1970 statt.
Von den 127 Läufern kamen nur 55 ins Ziel. 1975 liefen bereits über 500 Läufer die damals geforderten vier Runden im Central Park. Der Umbruch für die Streckenführung kam 1976 ins Rollen. Zum 200. Jubiläum der amerikanischen Unabhängigkeit wurde beschlossen, dass alle fünf Stadtbezirke Teil des Laufes werden sollten. Das zog mehr Beachtung auf sich, so dass die damalige Strecke der heutigen Streckenführung ähnelt. Prompt stieg die Anzahl der Teilnehmer auf über 2000. 1979 kamen schon 10.000 Läufer ins Ziel. Seit 2013 haben immer über 50.000 Läufer den Marathon erfolgreich beendet. Inzwischen starten die Teilnehmer in Wellen. Vier Gruppen gehen mit einem Abstand von jeweils einer halben Stunde ins Rennen. Jede Welle verfügt über bis zum Kilometer 13 über drei geteilte Spuren.
Da viele Weltklasseathleten in New York an den Start gehen, bekommen sie den Vorzug. Die Profi-Frauen dürfen ein gutes Stück vor der Hauptwelle loslaufen, während die Profi-Männer bei der Hauptwelle den Anfang machen. Auch die Rollstuhlfahrer, die in ihrer eigenen Klasse starten, fahren vor den anderen Wellen los.
Abwechslungsreiche Strecke mit vielen Zuschauern
Der beliebte Marathon von New York ist heute kein Rundkurs mehr. Das macht die Strecke umso attraktiver, weil sie variabler ist und viele unterschiedliche Herausforderungen bietet. Los geht es in Fort Wadsworth, das auf Staten Island liegt. Schon dort, noch ganz am Anfang der langen Strecke, erwartet die Läufer mit der Verrazzano-Narrows Brücke der höchstgelegene Punkt des New York Marathons. In Brooklyn geht es vier Meilen fast komplett geradeaus. Dann erreichen die Läufer Queens sowie die Bronx, bevor sie nach Manhattan kommen, wo der Central Park liegt. Dort ist das Ziel. Unterwegs laufen die Teilnehmer auch an der Museumsmeile der Stadt entlang. In Central Park South warten immer die meisten Zuschauer und machen entsprechend Stimmung.
Unterwegs und im Ziel kümmern sich über 12.000 helfende Hände um das Wohlergehen der Läufer. Rund um den Lauf gibt es bereits am ganzen Wochenende weitere Veranstaltungen wie einen 5 km Lauf und die Vergabe der Startnummern auf einer Laufsport-Messe. Mit einer Parade und dem Einmarsch der Flaggen der Teilnehmerländer wird der Marathon bereits am Freitag eröffnet. All das lockt nicht nur Läufer, sondern auch viele Zuschauer an und auch Laufblogger berichten immer wieder begeistert von ihren
New York Marathon Erfahrungen.
Die Schnellsten kommen aus Kenia
Die Streckenrekorde haben sowohl bei Männern, als auch bei den Frauen schon seit einigen Jahren bestand. Im Jahr 2003 lief Margaret Okayo aus Kenia mit der Siegerzeit von 2 Stunden 22,31 Minuten über die Ziellinie.
Ihr Landsmann Geoffrey Kiprono Mutai kam in 2 Stunden 5,6 Minuten im Jahr 2011 ins Ziel. Diesen beiden Läufern gelang es allerdings nicht, den berühmten Lauf nochmals zu gewinnen. Mehr als zwei Mal zu siegen, ist bisher nur einer Handvoll Läufern gelungen. Die erfolgreichste Teilnehmerin ist Grete Waitz, eine Norwegerin, die zwischen 1978 und dem Jahr 1988 neun Mal beim New York Marathon teilnahm und jedes Mal gewann.
Die begehrten Startplätze ergattern
Bei über 50.000 Teilnehmern sind die Startplätze natürlich stets begehrt und reichen grundsätzlich nie aus. Alleine im Jahr 2015 gab es 130.000 Bewerber, über 100.000 Interessenten sind es in jedem einzelnen Jahr. Das Vergabe-Verfahren für die Startplätze ist ein bisschen unübersichtlich. Bewerber müssen in jedem Falle das 18. Lebensjahr vollendet haben. Ausländische Teilnehmer fahren am besten, wenn sie auf eine Reiseagentur zurückgreifen, die Startplätze in einem Reisepaket anbieten.
Wer über 2000 US Dollar spenden möchte, findet vielleicht auch einen wohltätigen Verein, der für eine solche Spende einen Startplatz aus dem eigenen Kontingent vergibt. Der Läufer startet dann für die Organisation und ist sozusagen deren Botschafter. Ein solches Großereignis lässt sich natürlich nicht ohne Sponsoren und weitere Partner finanzieren. Die „NY Roadrunners“, die Organisatoren des Laufes, stellen auch diesen Startplatzkontingente zur Verfügung. Es gibt auch Teilnehmer, die sich über weitere Kriterien wie Laufzeiten qualifizieren. Wer sich selbst nicht zu den bevorzugten Gruppen zählt, dem bleibt noch die jährliche Lotterie. Übrige Plätze werden verlost, wobei nur ein Drittel dieser Startplätze an Interessierte im Ausland vergeben wird. Die beiden anderen Drittel bleiben New Yorkern und anderen Amerikanern vorbehalten. Die Zahl der verlosten Startplätze ist in jedem Jahr unterschiedlich.
Zwischen 10.000 und 20.000 Läufer konnten sich ihren Traum in den letzten Jahren mit dieser Methode erfüllen.