Die Promotion – was beinhaltet sie?


Die Promotion – was beinhaltet sie?
Inhaltsverzeichnis
  1. Die Promotion – was beinhaltet sie?
  2. Eine Dissertation anmelden
  3. Die Dissertation
  4. Forschungsziel oder Forschungsfrage?
  5. Der Umgang mit Literatur
  6. Rigorosum – Disputation
Die Promotion (Verleihung des Doktortitels) ist in Deutschland für viele Studenten die Krönung der akademischen Laufbahn. Hierdurch beweist  du deine Kompetenzen nicht nur bezüglich deines Faches, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Was für Details es auf dem Weg zum begehrten Doktortitel zu beachten gilt, soll im Folgenden gezeigt werden. Oft ist es lediglich die Dissertation (schriftliche Arbeit), die als Bedingung für den Doktorgrad bekannt ist. Viel mehr jedoch steckt dahinter.
 

Eine Dissertation anmelden

Wie bei einer Bachelor- oder Masterarbeit oder dem Diplom, muss eine Dissertation angemeldet werden. Das geschieht in der Regel über Anmeldebogen. Diese müssen vollständig und wahrheitsgetreu ausgefüllt werden. Die medizinische Fakultät der Universität Göttingen schreibt dazu: „Mit Unterzeichnung der Anmeldung bestätigen Sie, dass Ihnen die ‚Richtlinien der Universität zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis‘ bekannt sind und dass Sie diese einhalten werden. Bitte reichen Sie alle Unterlagen […] im Promotionsbüro der Medizinischen Fakultät ein. Die Information für die Ethikkommission leiten Sie bitte an die angegebene Email-Adresse der Geschäftsstelle der Ethik-Kommission der UMG weiter und fügen eine Kopie (Ausdruck) Ihrem Antrag an das Promotionsbüro bei. Nach Genehmigung Ihres Antrages wird Ihnen mit der Aufnahme in die Liste der Promotionskandidaten der UMG die Zusammensetzung Ihres Betreuungsausschusses mitgeteilt.“ 
Wie du siehst, handelt es sich hier nicht mehr nur um ein kleines Vorhaben, das mit dem Abgeben einiger Unterlagen abgeschlossen ist. Es sind trotzdem einige Ähnlichkeiten zur Bachelor- oder Masterarbeit erkennbar; wie die Suche, nach einem Betreuer. Die medizinische Fakultät der Heinrich Heine Universität Düsseldorf erklärt: „Ihre Arbeit wird nach der neuen Promotionsordnung von einer fachlichen Betreuungsperson (dem/der Doktorvater/Doktormutter) und mindestens einem/einer weiteren fachkompetenten Wissenschaftler/in (dem/der Co-Betreuer/in) begleitet.“ 
Man muss also nun nicht gänzlich allein durch dieses bedeutende Vorhaben. Doch das ist gut für dich, denn du kannst von der Erfahrung der betreuenden Person erheblich profitieren. Bei der Anmeldung sollte beachtet werden, dass das Dissertationsthema in der Regel bereits feststehen muss. Bei einigen Aspekten der Anmeldeverfahren gibt es verschiedene Varianten, wie etwas gehandhabt werden kann oder muss. Das akademische Umfeld entscheidet diese Einzelheiten. Aus diesem Grund solltest du dich unbedingt an den zuständigen Stellen informieren. Du findest Einführende Informationen fast immer auf den Internetseiten der jeweiligen Fakultät. 


Die Dissertation


Die Dissertation ist das Kerninstrument, mit dem du systematisch deine fachlichen, methodischen und formalen Kompetenzen darlegst. Das umfasst den Umgang mit einer Leitfrage oder einem zu erforschenden Problem aus deinem Fachbereich, die Selektion und den Umgang mit der entsprechend relevanten Literatur, spezifische methodische Vorgehensweisen, die dem Vorhaben der Arbeit angemessen sind und die formalen Rahmenbedingung, die diese wissenschaftliche Arbeit zu einen glaubwürdigen Beweis deines Könnens machen. Zu diesen vier Gesichtspunkten lese nun einige Details, die unverzichtbare Elemente für die Erlangung eines Doktorgrades darstellen.


Forschungsziel oder Forschungsfrage?


Um ein solides Fundament für die kohärente Bearbeitung für diese wissenschaftliche Arbeit zu legen, brauchst du ein Forschungsziel. Dieses ist für dich nicht nur der rote Faden für den Aufbau, sondern rechtfertigt auch, was du in dieser Arbeit vorhast; nämlich die Beantwortung der Forschungsfrage. Zum besseren Verständnis stellt sich der Unterschied wie folgt dar. Die Forschungsfrage kann lauten: „In dieser Arbeit wird eine Untersuchung bezüglich dessen unternommen, inwiefern X und Y einer reziproken Abhängigkeit unterliegen“ (kurz: inwiefern sind X und Y reziprok abhängig?). Das Forschungsziel dagegen, das oft fehlerhafterweise mit der Forschungsfrage verwechselt wird, ist die Begründung dafür, warum die Erforschung der reziproken Abhängigkeit von X und Y für das Fach relevant ist. Es kann lauten: „Dies scheint für die Entwicklung, dass Z als notwendige Erklärung funktionieren und somit den Diskurs um Z in eine neue fruchtbare Richtung lenken.“ Der feine aber nicht unbedeutende Unterschied macht die Qualität der akademischen Arbeit aus und sollte nicht vernachlässigt werden. Die Unterscheidung zu machen zeigt, dass der behandelte Forschungsgegenstand mit seiner Bedeutung für das Fach erkannt wurde.


Der Umgang mit Literatur


Wie in allen wissenschaftlichen Arbeiten gilt es, nur glaubwürdige Quellen heranzuziehen. Das heißt, dass Promovierende niemals Leseausgaben verwenden dürfen (es sei denn, die Dissertation beschäftigt sich wissenschaftlich mit Eigenschaften belletristischer Leseausgaben). Internetquellen sind hier mit absoluter Vorsicht zu genießen und nur bei absoluter Sicherheit der Authentizität der Quellen zu benutzen. Es verhält sich genauso mit Zeitschriften. Hier solltest du nur Informationen aus „großen“ Blättern verwenden. Am besten sind Erstdrucke. Oft besteht in einer Fakultät ein bestimmtes Standard-Kontingent aus Werken, die für die Forschungsarbeit auf dem jeweiligen Feld unerlässlich sind. Es ist sinnvoll, bei diesen Werken anzufangen, wenn es schwer fällt, die passende Literatur zu besorgen.


Rigorosum – Disputation 


Wenn deine Arbeit angenommen wurde und von einem ausgewählten Komitee begutachtet wurde, kommt es zu einer weiteren Prüfung. Das Rigorosum ist im weiten Sinn wie eine mündliche Prüfung auf dem Weg zum Doktor zu sehen und eine der notwendigen Bedingungen für den Erhalt des Titels. Das Thema dieser Prüfung muss nicht zwingend auf das der Doktorarbeit festgelegt sein; es ist möglich, dass es davon abweicht. Wie dies gehandhabt wird ist von Universität zu Universität unterschiedlich genauso wie die Dauer. Ebenfalls üblich für eine deutsche Hochschule ist die anschließende Disputation. In einem solchen Fall musst du als Prüfling deine Arbeit oder einen Gegenstand daraus verteidigen. Du zeigst nun deine Befähigung, das Thema aus allen Perspektiven erklären zu können. Hast du die Disputation bestanden, so hast du dich den Titel verdient. Ab jetzt stehen dir  weitere akademische Meilensteine offen. Viele Doktoranden zielen zum Beispiel auf eine Professur ab; das Studium kann mit einer solchen Position ein Leben lang fortgesetzt werden.