Recherche in Zeiten des Internets – wie lassen sich Online-Quellen verifizieren und werden als „wissenschaftlich fundiert“ erkannt?


Recherche in Zeiten des Internets – wie lassen sich Online-Quellen verifizieren und werden als „wissenschaftlich fundiert“ erkannt?
Inhaltsverzeichnis
  1. Recherche in Zeiten des Internets – wie lassen sich Online-Quellen verifizieren und werden als „wissenschaftlich fundiert“ erkannt?
  2. Wann ist Literatur im Internet zitierfähig?
  3. Fehler bei der Auswahl von Quellen
Gerade in der momentanen Zeit wird die Abhängigkeit des Menschen vom Internet deutlich – und angesichts der Corona-Krise auch die immense Bedeutung des Informationsflusses, der von Online-Magazinen und – Nachrichten ausgeht. Egal, wonach gesucht wird: Google ist schlicht schneller bei der Hand als ein Lexikon, das hinsichtlich der Aktualität niemals mit dem Internet mithalten können wird. Und manchmal muss auch Forschung schnell gehen. 

Doch wie verhält es sich mit wissenschaftlicher Recherche im digitalen und Online-Zeitalter? Nun mögen aktuelle News von seriösen Berichterstattern noch als eventueller Aufhänger für die Begründung einer Forschungsfrage herhalten. Den akademischen Wert einer wissenschaftlichen Arbeit hebt die Verwendung solcher Quellen allerdings nicht. Geht es ans „Eingemachte“, also an das Heranführen an theoretische Grundlagen und die Bearbeitung der Forschungsfrage bzw. des Themas selbst, bedarf es Quellen, die mehr als nur aus zweiter Hand Interessantes zur Sache zu sagen haben. 


Wann ist Literatur im Internet zitierfähig?


Es versteht sich von selbst, dass Fachliteratur, die als Online-Auszug vorliegt und mit allen notwendigen Informationen zitiert werden kann, auch zitierfähig ist. Nicht umsonst bieten diverse Online-Bibliotheken ein umfangreiches Sortiment an wissenschaftlicher Literatur. Auch Fachartikel, die zitierfähig sind, finden sich häufig im Netz. Eine gute (erste) Anlaufstelle ist hierbei etwa ResearchGate oder die Sucheingabe bei Google Scholar, die bei einer intensiven Suche nach wissenschaftlichen Portalen erstaunlich viele Resultate erzielen. Dennoch sollten die Artikel auf ihren wissenschaftlichen Wert hin betrachtet werden. Das heißt: eine Studie – egal, ob online oder in gedruckter Form erhältlich – muss auf ihren akademischen Gehalt geprüft werden. Auch gilt es, die Portale selbst einer Reflexion zu unterziehen. Eine weitere Möglichkeit ist, sich an diversen Universitäten bzw. deren Portalen umzusehen. Hierbei ist die Zitierfähigkeit grundsätzlich gegeben. Natürlich besteht auch hier die Gefahr von „laschen“ Studien mit zweifelhaftem wissenschaftlichem Anspruch. Studien, die ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen haben, gelten dabei als grundsätzlich aussagefähiger.

Es ist also per se ist möglich, auch im Internet gute und zitierfähige Quellen zu finden. Vor allem muss bedacht werden, dass manche Disziplinen und Themen derart jung sind, dass die Fachliteratur in traditioneller Form noch hinterherhinkt. In einem solchen Fall kann nur mit Online-Quellen gearbeitet werden. Darauf sollte jedoch zu Beginn der Arbeit hingewiesen werden. 


Fehler bei der Auswahl von Quellen


Der schlimmste Fehler bei Recherche im Netz: Sich zu wenig Zeit zu nehmen und zu unkritisch zu sein. Der Aufbau einer geeigneten Quellensammlung sollte mit einem Hinterfragen der jeweiligen Bibliotheken und Portalen einhergehen. Zitierte Magazine und Fachartikel aus jenen sollten ebenfalls daraufhin geprüft werden, welche Bedeutung sie innerhalb der entsprechenden Disziplin einnehmen. Ein Fachmagazin für Marketing mag sich als solches bezeichnen und doch unwesentlich sein, da keine wissenschaftliche Relevanz vorhanden ist. Auch ist nicht jeder Autor, der einen Fachartikel veröffentlicht, wirklich relevant für den Forschungsbereich. Man denke dabei nur an aktuelle Beispiele, in denen auch Akademiker die krudesten Verschwörungstheorien vertreten und verbreiten. Will man das Internet in die eigene Recherche miteinbeziehen gelten die gleichen Regeln wie bei herkömmlicher Quellensuche. Nur sollte man sich aufgrund der Leichtigkeit, die Google und Co mit sich bringen, nicht dazu verleiten lassen, die eigene Medienkompetenz außen vor zu lassen. Es gilt also nach wie vor: Die Aktualität des Internets und dessen Schnelllebigkeit verlangen eine absolut akkurate Zitation.