Die Eudeamons & der Schuhcomputer – wie Studenten das Roulette-Rad knackten!


Studenten nach dem erfolgreichen Studienabschluss
Inhaltsverzeichnis
  1. Die Eudeamons & der Schuhcomputer – wie Studenten das Roulette-Rad knackten!
  2. Roulette spielen für die eigenen Ziele
  3. Rechercheprozess
  4. Entwicklung & Bedienung des Schuhcomputers
  5. Komplikationen & Probleme
  6. Externe Einflüsse und Faktoren

In den 1970er-Jahren tat sich eine Gruppe von Physikstudenten mit dem Ziel zusammen, das Roulette-Rad ein für alle Mal zu knacken. Unter der Leitung von J. Doyne Farmer und Norman Packard entwickelten sie einen Supercomputer, der so klein war, dass er in einen Schuh passte und mit den Zehen gesteuert werden konnte. Das Projekt der Studentengruppe stieß zwar irgendwann an seine Grenzen, war jedoch auch von Erfolg gekrönt. Nicht umsonst ging der Roulette-Computer in die Geschichte ein.

Roulette spielen für die eigenen Ziele

Als sich die Studentengruppe in den 70er-Jahren formierte, gab sie sich den Namen Eudaemons – angelehnt an die Eudaimonismus-Philosophie. Der Zusammenschluss fokussierte sich auf das Roulette, um zwei Ziele zu verfolgen.

Auf der einen Seite wollten die brillanten Köpfe beweisen, dass sich die Wahrscheinlichkeiten beim Roulette soweit berechnen lassen, um das beliebte Glücksspiel auszutricksen. Auf der anderen Seite sollte mithilfe des entwickelten Computers so viel Geld verdient werden, um eine wissenschaftliche Gemeinschaft zu finanzieren.

Aus heutiger Sicht klingt das Vorhaben der Studentengruppe wie eine utopische Story, da die Glücksspielindustrie heute deutlich digitaler und fortschrittlicher da steht. So verschiebt sich etwa ein immer größerer Teil der Branche in den virtuellen Kosmos, der dank technologischem Knowhow besonders sicher ist.

Roulette, Spielautomaten und andere Games lassen sich heute nicht so einfach aushebeln. Gleichzeitig werden die Online-Glücksspielbetreiber sehr streng kontrolliert, um etwaigen Betrug auszuschließen. Voraussetzung ist jedoch, dass in seriösen Roulette-Casinos gespielt wird. Hier hilft das Branchenportal spielbank.com.de weiter.

Rechercheprozess

1970 war die Glücksspielindustrie noch weit weg von den heutigen Standards. Insbesondere auf technologischer Ebene waren die Betreiber noch lange nicht so bewandert wie im aktuellen Zeitalter. Das spielte den Eudaemons in die Karten. Ihr Vorhaben basierte nämlich auf einem Computer. Bevor dieser jedoch entwickelt wurde, beschäftigten sich die Studenten zunächst mit dem wichtigsten Teil ihres Projekts – dem Roulette.

Farmer und Packard kauften zunächst ein eigenes Roulette-Rad und studierten alle Facetten, die das Glücksspiel mit sich bringt. Vor allem den Unterschieden in den Spielvarianten schenkten sie große Aufmerksamkeit, da der Aufbau des Rads sich zwischen dem europäischen und amerikanischen Roulette unterscheidet. Letztere Variante besitzt ein weiteres Fach, in der die Doppelnull haust. Dadurch verschieben sich nicht nur die Wahrscheinlichkeiten, auch die Trefferquote sinkt und der Hausvorteil steigt.

Trotz der Unterschiede funktioniert Roulette in den Grundzügen immer ähnlich. Ein rotierender Kessel mit nummerierten Fächern in den Farben Rot und Schwarz dreht sich, während eine Kugel über den Kessel rollt. Wer auf die richtige Farbe oder Zahl gesetzt hat, gewinnt gegen das Haus. Um die Wahrscheinlichkeiten des Rads zu berechnen, setzten Farmer und Packard auf Beobachtungen mit Hilfe einer Kamera und einem Oszilloskops. Auf der Basis ihrer Recherche stellten sich Gleichungen für die Rotationsperioden auf.

Entwicklung & Bedienung des Schuhcomputers

Das Roulette-Rad wird in der Regel in insgesamt acht verschiedene Bereiche aufgeteilt, die als Oktanten bezeichnetet werden. Sie nahmen im Entwicklungsprozess der Studenten eine wichtige Rolle ein. Mithilfe ihrer Berechnungen und der passenden Hardware schafften sie es, einen Computer zu kreieren, der nach Eingabe von bestimmten Daten über das Roulette-Rad etwaige Prognosen aufstellte, in welchem Oktant des Kessels die Kugel landen würde.

Auch wenn keine konkrete Zahlen oder Farben angegeben werden konnten, stiegen die Gewinnchancen durch die aufgestellten Prognosen enorm. Besonders beeindruckend war dabei die Tatsache, dass der entwickelte Computer deutlich kleiner als ein heutiges Mini-Notebook war. Dadurch war es möglich, den Computer versteckt in einem Schuh zu deponieren und mithilfe eines Schalters per Zehe zu bedienen.

Während des Spiels im Casino wurde der Computer von einem Beobachter mit Informationen gefüttert. Die Hardware war dabei mit einem Ausgabesystem verbunden, das der eigentliche Spieler verborgen unter seiner Kleidung trug. Die Kommunikation fand über Vibrationen statt. So wurde dem Spieler signalisiert, in welchem Oktant die Kugel landen würde. Das Ausgabesystem hielt den Spieler auch vor Wettplatzierungen zurück, wenn das Ergebnis nicht vorhersehbar war.

Nach einer Entwicklungs- und Testphase von insgesamt zwei Jahren war der Computer und das ganze System funktionsfähig. Das ganze Projekt wurde daraufhin nach Las Vegas in die großen Glücksspieltempel verlagert.

Komplikationen & Probleme

Das ausgearbeitete System versprach eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 44 Prozent pro gespieltem Dollar. Dadurch waren die Studenten in der Lage, insgesamt 10.000 Dollar zu verdienen, ehe sich zunehmende Komplikationen einschlichen und das ganze Projekt abgebrochen wurde.

Die ersten Probleme begannen mit dem Equipment. Das kabellose Signal zwischen dem Computer und dem Ausgabesystem kam nicht immer an, wodurch der Spieler gelegentlich Wetten ohne Prognose abgeben musste. Nur so war es zeitweise möglich, den Schein eines normales Besuchers zu wahren. Die damalige Technologie erlaubte keine fehlerfreie Übertragung. Schuld war vor allem das Ausgabegerät, das mit Zylinderspulen ausgestattet war.

Im Nachhinein stellte sich zudem heraus, dass der Magnet in der Konstruktion ein Loch in die Haut brannte. Das war nicht nur schmerzhaft, sondern machte den Magneten für die weitere Verwendung unbrauchbar. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten viele Mitglieder der Eudaemons dem Team den Rücken gekehrt, um sich wieder ihrer universitären Laufbahn zu widmen. Als das Problem mit dem Ausgabegerät nicht behoben werden konnte, lösten Farmer und Packard schließlich das Projekt auf.

Externe Einflüsse und Faktoren

Trotz vorausgegangener Recherche und Datenerhebung waren die Studenten nicht auf alle Einflüsse vorbereit. In der Praxis stellten sie fest, dass externe Faktoren wie z.B. das Wetter das Roulette-Rad beeinflussten. Kalibrierten sie etwa ihre Ausrüstung bei sonnigem Wetter und spielten dann bei nebeligen Verhältnissen, stoppte die Kugel eine halbe Umdrehung früher als erwartet.

Auch den menschlichen Faktor hatten die Studenten nicht vollends mit einberechnet. So verfiel der Spieler am Tisch teilweise in Konversationen mit den Mitspielern oder dem Roulette-Croupier, welcher ein eigener Beruf ist, was die Konzentration und damit den geplanten Ablauf beeinträchtigte.

Doch nicht nur die soziale Interaktion verfälschte zuweilen das Ergebnis. Farmer soll einmal das Spiel abgebrochen haben, als ein übergewichtiger Mitspieler am Tisch lehnte und damit das Rad leicht zur Seite neigte.