Was ist eine explorative Studie?


Was ist eine explorative Studie?
Inhaltsverzeichnis
  1. Was ist eine explorative Studie?
  2. Wann empfiehlt sich die explorative Forschung?
  3. Vorsicht bei der Themenwahl
  4. Die persönliche Motivation nicht vernachlässigen!
  5. Fehler in der explorativen Studie vermeiden
  6. Weitere Fehler vermeiden
  7. Kann eine explorative Studie auch scheitern?
Die explorative Studie ist eine Variante der Forschungsarbeit. Die korrekte Herangehensweise ist Teil des Studiums und des späteren wissenschaftlichen Arbeitens. Die gestellte Forschungsfrage kann auf zwei Wegen beantwortet werden. Die einmal gewählte Vorgehensweise zieht sich durch die gesamte Untersuchung. Die Entscheidung kann auf die explorative Forschung oder die hypothesenprüfende Forschung fallen. Bei der explorativen Vorgehensweise findet der Wissenschaftler die Antwort. Geht er hypothesenprüfend vor, prüft er bereits vorliegende Hypothesen, also bereits vorliegende Erkenntnisse.

Wann empfiehlt sich die explorative Forschung?

Bei manchen Forschungsfragen steht nur wenig Material zur Verfügung, das sich für die Recherche eignet und damit auf wenige Daten stützen muss. In diesem Fall arbeitet der Wissenschaftler möglichst unvoreingenommen mit den vorhandenen Erkenntnissen und erstellt selbst weitere Analysen. Die Basis können selbst geführte Interviews sein und Beobachtungen. Die Auswahl des vorhandenen Materials und weiterer Quellen ist anspruchsvoll und bedarf größtmöglicher Unvoreingenommenheit. Das gilt auch, wenn zwar Recherchematerial vorhanden ist, aber die nötigen Verbindungen noch nicht hergestellt sind. Um sich nicht zu früh selbst Grenzen zu setzen und damit zu riskieren, dass die Forschungsfrage zu eng gefasst beantwortet wird, empfiehlt sich die explorative Herangehensweise. Je mehr Material hingegen vorliegt, umso besser ist die hypothesenprüfende Vorgehensweise geeignet. Bei dieser Vorgehensweise werden auch keine Ergebnisse im eigentlichen Sinne gefunden, sondern vorhandene Erkenntnisse auf ihre Plausibilität geprüft. 


Vorsicht bei der Themenwahl

Vorsicht geboten ist schon bei der Auswahl des Themas. Manche Fragestellungen können verlockend sein, ganz besonders, wenn der Wissenschaftler oder Absolvent sich für das Thema interessiert oder sich im Studium schon einmal damit befasst hat. Allerdings genügt das nicht für die vernünftige Entscheidung. Vor der Entscheidung sollte der Studierende sich folgende Fragen beantworten: 
  • Lässt sich ein Exposé zum Thema erstellen?
  • Gibt es genügend fachkundige Betreuer?
  • Liefert die Forschungsskizze schon Hinweise auf das mögliche Ergebnis?
  • Lassen sich die Fragestellungen mit dem Recherchematerial wahrscheinlich beantworten?
Sind die wichtigsten Rahmenbedingungen erfüllt, spricht das für das gewählte Thema.


Die persönliche Motivation nicht vernachlässigen!

Längst nicht jede Forschungsarbeit wird auch beendet. Gründe dafür gibt es viele. Fast immer aber hat sich der Studierende mit der Aufgabe übernommen. Die Aufgabe bis zum Ergebnis zu erledigen, erfordert sehr viel Geduld und die Fähigkeit, sich über sehr lange Zeit mit einem anspruchsvollen Thema zu befassen. Die Fortschritte sind kleinteilig, denn nur so lassen sich Fehler rechtzeitig erkennen. Das kann zermürbend werden, wenn das Interesse am Thema nicht allzu stark ausgeprägt ist oder der Studierende sowieso unter mangelndem Durchhaltevermögen leidet. Ebenfalls problematisch ist es, wenn es sich um eine Fragestellung handelt, die bereits sehr kritisch diskutiert wird. Wer zu begeistert an diese Aufgabe geht, auch aus Spaß an der Konfrontation, riskiert aber später vor einem schwer zu lösenden Problem zu stehen. Fragestellungen, die in der Wissenschaft kontrovers diskutiert werden, liefern oft keine klaren Antworten, sondern können gerade zum Schluss hin sehr verstrickt werden und das Auflösen möglicherweise unmöglich machen. 

Fehler in der explorativen Studie vermeiden

Fehler in Studien entstehen vor allem dadurch, dass ungeeignete Quellen verwendet werden. Gerade bei explorativen Studien kann das passieren, wenn der Verfasser die Belastbarkeit des Materials nicht kritisch genug prüft. Untersuchungen zeigen, dass dieser Fehler recht häufig passiert und auch bei der Überprüfung der Arbeit nicht immer erkannt wird. Um das zu vermeiden, muss der Wissenschaftler seine Quellen genau prüfen. Bei Zweifeln ist es besser, doch noch einmal alle Daten zu erheben und zur analysieren, bevor das Ergebnis falsch ist. 


Weitere Fehler vermeiden

Es können Kleinigkeiten sein, die dazu führen, dass in einer explorativen Studie Fehler auftauchen. Das Risiko steigt, wenn nur sehr wenig Material überhaupt zur Verfügung steht. Hier kann es passieren, dass der Wissenschaftler Erkenntnisse nützt, die gar nicht vollständig sind oder aus einer schwer nachvollziehbaren Quelle stammen. Unvollständige Daten bergen ein hohes Risiko von Fehlinterpretationen. Das führt dazu, dass die Quelle sich in der Einarbeitung gut und tauglich liest, tatsächlich aber überhaupt nicht anwendbar ist. Begibt sich der Wissenschaftler auf die Suche nach weiteren Quellen, wie sie zum Beispiel auch von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können, kann es sich um Informationen handeln, die nicht mit der erforderlichen und kritischen Genauigkeit erstellt wurden. Hier könnte der Wissenschaftler mit seinen Ergebnissen dem Unternehmen schließlich unbeabsichtigt zuarbeiten. Auch das ist fatal für das Ergebnis der Studie. 


Kann eine explorative Studie auch scheitern?

Tatsächlich kann eine solche Studie auch scheitern. Das bedeutet aber nicht, dass die Arbeit umsonst war. Kommt der Wissenschaftler oder Studierende zu dem Schluss, dass er nicht das gewollte Ziel erreichen kann, sollte er seine Arbeit nicht abbrechen. An diesem Punkt sollte der Verfasser in jedem Fall den Betreuer hinzuziehen und die weitere Vorgehensleise gründlich überdenken. Der Austausch zu dem vorliegenden Problem ist nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Es ist natürlich möglich, dass der Betreuer weitere Ungereimtheiten entdeckt, die nachgearbeitet werden müssen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass das nicht geplante Fazit dann entsprechend formuliert wird. Es ist nicht die Schuld des Verfassers, wenn die Studie nicht durchführbar oder die Ergebnisse nicht verwendbar sind, weil etwas Entscheidendes fehlt, sich das aber erst zum Ende der Studie zeigt. In diesem Fall können weitere Arbeiten auf dieser Erkenntnis aufbauen und so letztendlich dafür sorgen, dass die Forschungsfrage zu einem späteren Zeitpunkt beantwortet werden kann.