Minimalprinzip und Maximalprinzip


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Inhaltsverzeichnis
  1. Minimalprinzip und Maximalprinzip
  2. Minimal- und Maximalprinzip – Definition
  3. Unterschied zwischen beiden Prinzipien
  4. Minimalprinzip Beispiele
  5. Maximalprinzip Beispiele
  6. Minimalprinzip und Maximalprinzip: kurze Übersicht

Die Begriffe Minimalprinzip und Maximalprinzip stammen aus dem Bereich der BWL und der Volkswirtschaftslehre und bezeichnen bestimmte Vorgehensweisen. Um sie zu erläutern, muss man verstehen, dass die Volkswirtschaft von einem sogenannten Ökonomischen Prinzip ausgeht – angenommen wird, dass Menschen rational vorgehen, wenn sie auf der Basis verfügbarer Mittel bestimmte Gewinnziele anstreben.

Minimal- und Maximalprinzip haben gemeinsam, dass es hier um die bestmögliche Verwendung endlicher Mittel, die mit steigenden Bedürfnissen Schritt halten sollen. Das aus dieser Gegenüberstellung entstehende Problem der Knappheit kann unterschiedlich angegangen werden. Möchtest du ein bestimmtes Vorhaben mit möglichst wenig Aufwand umsetzen, handelst du nach dem Minimalprinzip, willst du aber mit den verfügbaren Mitteln den größten möglichen Gewinn erzielen, liegt das Maximalprinzip deinem Handeln zugrunde. Beides ist wirksam, schließt sich jedoch gegenseitig aus.
 


Minimal- und Maximalprinzip – Definition

Das sogenannte Minimalprinzip wird dadurch charakterisiert, dass in diesem Fall sehr sparsam gewirtschaftet wird. Das Schlüsselwort ist „minimaler Aufwand“, also die größtmögliche Reduktion von Ressourcen wie Rohstoffen, Zeit, Geld, Personal. Wer ans Ziel kommt, indem Abläufe gestrafft, Beschäftigtenzahlen zusammengestrichen und Einkaufspreise gesenkt werden, handelt nach diesem Sparsamkeitsprinzip. 

Beim Maximalprinzip geht es darum, aus den vorhandenen Mitteln den besten möglichen Nutzen zu ziehen, also Ergiebigkeit oder Ertrag zu steigern, etwa durch die bessere Nutzung von Fertigungsanlagen oder eine Optimierung von Abläufen. 


Unterschied zwischen beiden Prinzipien

Minimal- und Maximalprinzip sind nicht miteinander vereinbar, denn ein höchster möglicher Gewinn bei zugleich geringstmöglichen Kosten ist in der Regel nicht zu erzielen. Bei der Planung ökonomischer Strategien kommt deshalb abhängig von der Ausgangssituation des Unternehmens oder der Volkswirtschaft immer nur eines dieser Prinzipien zur Anwendung. Auf den Punkt bringen lässt sich der Unterschied damit folgendermaßen: 
  • Minimalprinzip: Mittel gering, Ertrag/Ziel festgesetzt
  • Maximalprinzip: Mittel gegeben, Ertrag hoch
Beim Minimalprinzip steht also das gewünschte Ziel fest, beim Maximalprinzip die verfügbaren Mittel. Somit gestattet dir das Minimalprinzip eine gewisse Flexibilität bei der Erreichung des Ziels, das Maximalprinzip erlaubt hingegen die Anpassung der Zielsetzung – bestenfalls nach oben. In der Literatur und in Lehrbüchern auch online findest du für Minimal- und Maximalprinzip Übungen, in denen an Beispielen die Unterschiede verdeutlicht werden.


Minimalprinzip Beispiele

Übungsaufgaben aus der Wirtschaft verdeutlichen das Minimalprinzip und helfen dir, im Unterricht ein Arbeitsblatt korrekt auszufüllen.

Beispiel 1: Bau-Logistik
Ein Bauträger will ein bestimmtes Projekt umsetzen, dabei hat der Architekt den benötigten Bedarf an Zement und Baustahl bereits berechnet. Um so kostengünstig wie möglich zu arbeiten, will die Projektleitung durch einen Preisvergleich nach Anbietern suchen, die die benötigten Materialien zum geringsten Preis unter Einhaltung der gebotenen Qualitätsvorgaben liefern können.  

Beispiel 2: Urlaubsplanung
Eine Familie, die ihren jährlichen Urlaub plant, hat sich für ein bestimmtes Reiseziel schon entschieden. Durch das Studium verschiedener Angebote und die Berücksichtigung unterschiedlicher Hotelkategorien kann sie die geringsten möglichen Kosten für die Reise ermitteln.

Beispiel 3: Zeitplanung 
Du hast Freunde eingeladen, bist jedoch beruflich sehr eingespannt. Anstatt wie ursprünglich geplant selbst zu kochen, versuchst du mit einer Auswahl hochwertiger Tiefkühlgerichte die Grundlage für ein schönes gemeinsames Abendessen zu schaffen, reduzierst also deinen Zeitaufwand auf ein Minimum. 

Maximalprinzip Beispiele

Auch für Aufgaben zum Maximalprinzip gibt es Erklärungen und Beispiele.

Beispiel 1: Auslastung von Produktionslinien
Ein Unternehmen, das Kochtöpfe herstellt, verfügt über nur fünf Produktionslinien. Für weitere Fertigungslinien steht kein Kapital zur Verfügung. Will der Betrieb seinen Output steigern, bietet sich zum Bsp. eine stärkere Auslastung an – statt der bisherigen Arbeit mit nur einer Schicht könnten zwei oder sogar drei Acht-Stunden-Schichten mögliche Lösungen sein. 

Beispiel 2: Einkauf von Kapazitäten
Ein Tourismusunternehmen möchte vor Beginn der Hauptreisesaison Kapazitäten für Charterflüge einkaufen. Dabei ist ein bestimmtes Budget vorgegeben, mehr als 50.000 Euro stehen nicht zur Verfügung. Nun sollen unter Berücksichtigung der angebotenen Reiseziele so viele Sitze wie möglich für das vorhandene Kapital gesichert werden. 

Beispiel 3: Das Haushaltsgeld verplanen
In der Regel steht für die häuslichen Ausgaben allmonatlich ein bestimmter Betrag zur Verfügung, der dir nach deinen festen Kosten wie Miete, Strom und Telefon übrig bleibt. Damit du mit diesem Budget auch gelegentliche Kino- und Restaurantbesuche möglich machst, musst du deine sonstigen Ausgaben sehr effizient gestalten und das Maximale dabei herausholen.


Minimalprinzip und Maximalprinzip: kurze Übersicht

Nun solltest du verstanden haben, was Minimal- und Maximalprinzip bedeuten. Eine kleine Eselsbrücke bauen wir dir mit dieser Kurzfassung:

Minimalprinzip: Ziel ist vorgegeben – soll mit minimalem Aufwand erreicht werden
Maximalprinzip: Mittel sind vorgegeben – sollen mit maximalem Nutzen eingesetzt werden

Die Beispiele haben gezeigt, dass du nicht beide Prinzipien zusammen anwenden kannst – in diesem Fall würde es zu einem Zielkonflikt kommen. Logisch, denn wenn ein bestimmtes Ziel weiter optimiert werden soll, ist dazu auch mehr Aufwand notwendig. Wenn du diesen Widerspruch auflösen willst, gibt es auch dafür ein Prinzip in der BWL. Das sogenannte Extremum-Prinzip sieht vor, mit so geringem Aufwand wie möglich den höchsten Nutzen zu erzielen.