Inhaltsverzeichnis
- Mit diesem Motivationsschreiben überzeugst du jeden
- Wann braucht man ein Motivationsschreiben?
- Was ist der Unterschied zwischen Anschreiben und Motivationsschreiben?
- Was sind deine Stärken?
- Aufbau eines Motivationsschreibens
- Typische Fehler bei einem Motivationsschreiben
- Motivationsschreiben für ein Auslandsstudium
Wann braucht man ein Motivationsschreiben?
Oft ist ein Motivationsschreiben als zusätzliche dritte Seite einer Bewerbung nicht Pflicht, sondern Kür. Anschreiben und Lebenslauf bieten meist nur einen begrenzten Platz. Wer viel Berufserfahrung hat oder andere gute Argumente, warum er genau der Richtige für diesen Job ist, sollte die zusätzliche Seite als Möglichkeit betrachten, noch mehr von sich zu erzählen. Ein Motivationsschreiben hat oft eine persönlichere Note und darf auch ruhig auf kraftvolles Vokabular zurückgreifen. Oft ergibt sich daraus ein stimmigeres Gesamtbild der Bewerbungsmappe, die sich von anderen Bewerbern hervorhebt.In anderen Bereichen ist ein Motivationsschreiben Pflicht und das wichtigste Dokument einer Bewerbung. Bei einem Stipendium ist es oft die einzige Möglichkeit, von sich zu überzeugen. Hier kämpfen viele Kandidaten mit guten Noten um wenige Plätze. Auf deine universitären Leistungen solltest du dich hier nicht allein verlassen.
Auch bei der Bewerbung für einen Masterstudiengang musst du immer öfter ein Motivationsschreiben abgeben. Auch hier kommen oft viele Studenten auf wenige Studienplätze. Dein Motivationsschreiben muss überzeugen!
Was ist der Unterschied zwischen Anschreiben und Motivationsschreiben?
Auch im Anschreiben versucht man als Bewerber die Highlights seiner Karriere oder Studienlaufbahn darzustellen und einen potenziellen Arbeitgeber zu überzeugen. Ist das Motivationsschreiben dann nicht einfach eine längere Version des Anschreibens? Keineswegs.Im Anschreiben liegt der Fokus auf deiner Eignung und deinen praktischen Erfahrungen. Im Motivationsschreiben zeigst du deinen Willen. Hier darfst du auch visionär sein! Du willst diesen Studienplatz, weil du in fünf Jahren in der Stammzellforschung arbeiten willst? Schreib es auf. In deinem Motivationsschreiben darfst du deinen Antrieb und deine Zukunftsvisionen aufzeigen.
Was sind deine Stärken?
Bei einem Motivationsschreiben zählt zu 99 Prozent der Inhalt. Sich hier schnell etwas aus dem Ärmel zu schütteln, funktioniert nicht. Du musst dir wirklich bewusst machen, was deine Stärken sind und warum man sich für dich entscheiden sollte. Bewirbst du dich auf einen Job oder einen Praktikumsplatz, können dir folgende Fragen dabei helfen, deine Motivation in Worte zu fassen:
- Wo liegen meine Stärken?
- Was unterscheidet mich von anderen Bewerbern?
- Warum möchte ich unbedingt in diesem Unternehmen arbeiten?
- Was hat das Unternehmen davon, wenn es mich einstellt?
- Was sind meine beruflichen Ziele?
Bewirbst du dich für einen Studienplatz, ein Stipendium oder ein Auslandsprogramm, kannst du diese Fragen entsprechend übertragen. Mache dir zu jeder Frage ein paar Stichworte. Im Anschluss kannst du diese dann in einem Fließtext ausformulieren.
Aufbau eines Motivationsschreibens
Ein Motivationsschreiben sollte nie länger sein als eine Seite. Ist es Teil einer Bewerbung, müssen Seitenlayout und Typografie zu den übrigen Seiten passen. Es beginnt, wie auch das Anschreiben, mit einem Briefkopf, in dem du deinen Namen und deine Kontaktdaten nennst. Es folgen das tagesaktuelle Datum sowie eine direkte Anrede des Ansprechpartners.Meist wird das Motivationsschreiben als Fließtext verfasst. Es hat so mehr die Wirkung eines persönlichen Briefes. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, ein Motivationsschreiben in Stichpunkten aufzusetzen. Du solltest dann den Inhalt in mehrere Abschnitte gliedern (zum Beispiel: Stärken, Erfahrungen, Ziele, Erfolge) und jeweils in Bullet Points ein paar kurze Sätze daruntersetzen.
Verfasst du dein Motivationsschreiben im Fließtext, solltest du es in folgende Abschnitte gliedern:
- Einleitung. Gleich zu Anfang solltest du mit einem überzeugenden Satz einsteigen. Sätze wie „Hiermit möchte ich mich auf einen Praktikumsplatz in Ihrer Personalabteilung bewerben“ sind langweilig und animieren kaum zum Weiterlesen. Steigst du direkt mit deinen Stärken, Erfahrungen oder Zielen ein, klingt das schon deutlich motivierter. Hier zwei Beispiele für einen gelungenen Einstieg: „Fünf Jahre habe ich erfolgreich im Bereich Vertrieb gearbeitet, jetzt möchte ich meine Kompetenz und Erfahrung auch in Ihrem Unternehmen einbringen.“„Eine Leidenschaft für Zahlen, analytisches Denken, Abstraktionsvermögen - mit diesen Eigenschaften bringe ich wichtige Vorrausetzungen für den Studiengang Automatisierungstechnik mit.“
- Hauptteil. Hier formulierst du jetzt die Stichpunkte aus, die du vorher auf deinem Zettel festgehalten hast. Benutze eine aktive Sprache mit aktiven Verben. Sie klingen dynamischer und transportieren deine Motivation besser als Passiv-Sätze. Begründe jede Aussage, die du triffst mit deinen Fähigkeiten und Zielen und benutze keine Floskeln. Schreibe also nicht einfach „Ich bin von Ihrem Programm für Auslandsstudenten begeistert und würde deshalb gerne daran teilnehmen“, sondern „Ich möchte an Ihrem Programm teilnehmen, um meine Sprachkenntnisse und meine interkulturelle Kompetenz weiter auszubauen.“.
- Schluss. Der Schluss besteht aus einer Aufforderung, mit dir in Kontakt zu treten und einer Grußformel mit deiner Unterschrift. Vermeide hier Formulierungen wie „Ich würde mich freuen, wenn ich Sie überzeugen konnte.“ Das klingt nicht überzeugend! Gehe lieber davon aus, dass du überzeugt hast, in dem du zum Beispiel schreibst: „Habe ich Sie von meinen Stärken und Fähigkeiten überzeugt? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.“ Zum Schluss solltest du dein Motivationsschreiben handschriftlich unterzeichnen.
Typische Fehler bei einem Motivationsschreiben
Leider gibt es auch bei Motivationsschreiben typische Fehler, die häufig vorkommen und vermeidbar sind. Rechtschreibfehler wie falsche Artikel oder Buchstabendreher bekommst du mit der Rechtschreibprüfung in deinem Textverarbeitungsprogramm schnell in den Griff. Auch ein Korrekturleser ist immer empfehlenswert.
Darüber hinaus solltest du diese Fehler auf jeden Fall vermeiden:
- Bleib am Boden: Natürlich möchtest du das Beste aus dir rausholen, du solltest jedoch auch nicht übertreiben oder falsche Versprechungen machen. Schließlich wirst du deinen Ansprechpartner ja hoffentlich bald persönlich kennen lernen und dann kommt eine kleine Schwindelei oder eine Übertreibung schnell ans Licht.
- Benutze jedes Motivationsschreiben nur ein Mal: du bist hochmotiviert, diesen Job zu ergattern? Dann solltest du das zum Ausdruck bringen. Die gleichen Argumente kannst du aber dann nicht bei deiner Bewerbung für einen Masterstudiengang vorbringen. Hier verlangen neue Motive auch nach einem neuen Motivationsscheiben!
- Verstricke dich nicht in Widersprüchen: Auch wenn du bei deinem Motivationsschreiben nicht aus deinem Anschreiben abschreiben sollst, die Inhalte prüfen und vergleichen solltest du schon. Du kannst in deinem Motivationsschreiben auch Kenntnisse und Kompetenzen erwähnen, die nicht im Anschreiben enthalten sind. Auf keinen Fall sollten in Motivationsschreiben und Anschreiben aber unterschiedliche Details zu deiner Ausbildung enthalten sein.
Motivationsschreiben für ein Auslandsstudium
Eine besondere Herausforderung stellen Motivationsschreiben für ein Auslandsstudium dar. Die Amerikaner haben das Motivationsschreiben quasi erfunden. Einen entsprechend hohen Stellenwert hat der sogenannte „cover letter“ vor allem in den USA, aber auch in anderen Ländern. Hier solltest du also ein Meisterwerk verfassen.Erkundige dich im Vorfeld, in welcher Sprache du deine Bewerbung abgeben sollst. Oft wird auch im nicht-englischsprachigen Ausland eine englische Bewerbung akzeptiert. Ein Motivationsschreiben in der jeweiligen Landessprache abzugeben, ist aber auch für dich eine gute Übung und Vorbereitung auf deinen Auslandsaufenthalt. Bei Aufbau und Inhalt solltest du die oben beschriebenen Regeln beachten.