Kumulative Dissertation – die richtige Wahl für Deine Doktorarbeit?


Student hält Arbeitsbuch. Fokussierter junger Mann sitzt in der Bibliothek. Student schreibt Essay.
Inhaltsverzeichnis
  1. Kumulative Dissertation – die richtige Wahl für Deine Doktorarbeit?
  2. Kumulative Dissertation – Was ist das?
  3. Aufbau der kumulativen Dissertation
  4. Kumulative Promotion: Vor- und Nachteile
  5. Beispiel für den Aufbau und die Gliederung einer kumulativen Dissertation
  6. Gliederung für eine kumulative Dissertation Beispiel 1
  7. Gliederung für eine kumulative Dissertation Beispiel 2
  8. Fazit

Die kumulative Dissertation ist eine beliebte Form der Doktorarbeit, die viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile zu bieten hat. Für die Dissertation müssen eine Reihe von eigenständigen Fachartikel verfasst und veröffentlicht werden. Die eigentliche Arbeit umfasst dann sowohl die Artikel zum relevanten Fachgebiet als auch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Inhalten. Es ist nicht ohne Weiteres möglich, sich für diese Form der Doktorarbeit zu entscheiden, da eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden muss. So gibt die Hochschule an, wie viele Veröffentlichungen für die Arbeit vorliegen müssen. Auch wird vorgegeben, ob es zum Beispiel Co-Autoren geben darf – wie etwa den Betreuer der Doktorarbeit.

Obwohl es aufwendig ist, Fachartikel in relevanten Zeitschriften zu veröffentlichen und so die Grundlage für eine kumulative Dissertation zu legen, lohnt sich der Aufwand in der Regel. Denn wenn das gewählte Thema es zulässt, eine Reihe von Artikel in Fachzeitschriften zu platzieren, ist dies ein sehr guter Einstieg für eine wissenschaftliche Karriere.


Kumulative Dissertation – Was ist das?


Die kumulative Dissertation ist eine sogenannte aufsatzbasierte Arbeit. Die Forschungsergebnisse werden nicht in einem einzelnen Text präsentiert und veröffentlicht. Das Thema wird über eine Reihe von Texten abgehandelt und in diversen Fachzeitschriften veröffentlicht.  Für die Dissertation selber werden die veröffentlichten Texte dann in einen Rahmen aus Einleitung, Diskussion und Zusammenfassung eingebettet. 

Die Anforderungen für diese Art der Dissertation sind anders aufgebaut als die für eine klassische Promotionsschrift. Nicht jeder Fachbereich bietet die Möglichkeit, eine kumulative Dissertation zu schreiben – die Gründe dafür sind verschieden. So nimmt diese Art der Dissertation häufig sehr viel Zeit in Anspruch. Darüber hinaus müssen das Thema bzw. der Umfang der Forschungsergebnisse ausreichend sein, um mehrere Artikel in Magazinen und Fachzeitschriften veröffentlichen zu können. 


Aufbau der kumulativen Dissertation


Die Dissertation fasst also die zum Thema veröffentlichten Artikel in einer Arbeit zusammen. Sie werden untereinander und im Rahmen des Themas in Verbindung gebracht und eingeordnet. Der konkrete Aufbau der kumulativen Dissertation wird in den Grundzügen durch die Universität vorgegeben.

Es kann also an den einzelnen Hochschulen zu leichten Abweichungen kommen:

•    Deckblatt
•    Abstract
•    Inhaltsverzeichnis
•    Einleitung
•    Auflistung der Veröffentlichungen
•    Diskussion
•    Literaturverzeichnis
•    Anhang

Weitere Inhalte wie Danksagungen oder eidesstattliche Erklärungen können zusätzlich Teil der Arbeit sein. Die formale Gestaltung, wie etwa der Aufbau des Deckblatts oder die Formatierung der einzelnen Seiten, muss den Vorgaben der Hochschule entsprechen.

Das Abstract nennt die wichtigsten Inhalte der Gesamtdiskussion in einer kurzen Zusammenfassung. Es muss in deutscher und englischer Sprache vorhanden sein. Die Publikationen werden im Inhaltsverzeichnis mit den relevanten Daten versehen. Sind die Artikel bereits verfasst, aber noch nicht veröffentlicht, dann muss der aktuelle Stand sichtbar sein – zur Publikation angenommen, eingereicht, nicht eingereicht.

Innerhalb der Einleitung lässt sich aufzeigen, in welchem Zusammenhang die einzelnen Artikel mit der gesamten Forschungsarbeit stehen. Wie lassen sich die einzelnen Inhalte miteinander in Kontext setzen? Direkt darauf folgen die Artikel – veröffentlichte und nicht veröffentlichte. Innerhalb der Diskussion wird im Detail betrachtet, welche Relevanz die Artikel für das übergeordnete Thema haben. Darüber hinaus wird auch die Relevanz für das gesamte Fach- bzw. Forschungsgebiet diskutiert. 


Kumulative Promotion: Vor- und Nachteile 


Die Arbeit an einer kumulativen Dissertation bietet den Vorteil, dass man ausreichend Erfahrung mit den veröffentlichten Fachartikeln sammelt und natürlich auch viele Artikel veröffentlicht. Dies bietet eine hervorragende Grundlage für die weitere wissenschaftliche Karriere. Die einzelnen Fachartikel sind nicht so umfangreich. Die Arbeit lässt sich also in mehrere kleinen Etappen einteilen. Die Forschungsergebnisse werden in kompakter Form einem Fachpublikum präsentiert – was es leichter macht, die eigenen Ideen und Forschungsziele mit den richtigen Personen zu kommunizieren. Das ist zum Beispiel mit Blick auf die Sponsorensuche oder auch eine Jobsuche interessant.

Dürfen die Artikel in Zusammenarbeit mit anderen Autoren verfasst werden, kann das zusätzlich die Anerkennung der Inhalte fördern – dafür am besten auf einen bereits etablierten Autor setzen, wenn dies möglich ist. 

Nicht jedes Thema erlaubt es, eine Reihe von Artikeln zu verfassen. Sind die Forschungsergebnisse nicht umfassend fächerbar, kommt die kumulative Dissertation nicht infrage.  

Nicht jedes Thema bietet ausreichend Inhalte, um mehrere Fachartikel zu füllen. Daher kann nicht jeder Doktorand auf diese Art der Dissertation zurückgreifen.  Die Veröffentlichung der einzelnen Artikel kann recht zeitintensiv sein. So ist es keine Seltenheit, dass Fachzeitschriften die Artikel zum Editieren zurücksenden. Zuvor müssen passende Editoren gefunden werden, die einen umfassenden Review erstellen – all das kostet Zeit. Im Idealfall werden die Artikel außerdem in internationalen und damit in englischsprachigen Publikationen veröffentlicht. Dies bedeutet, dass die Texte vor dem Einreichen bei der Zeitschrift durch einen englischsprachigen Lektor bearbeitet werden müssen.


Beispiel für den Aufbau und die Gliederung einer kumulativen Dissertation


Wie bereits erwähnt, wird der konkrete Aufbau in der Regel durch die Hochschule vorgegeben. Im Folgenden zwei Beispiele für einen möglichen Aufbau.


Gliederung für eine kumulative Dissertation Beispiel 1 

1.    Titelblatt 
2.    Inhaltsverzeichnis
3.    Einleitung und Ziel der Arbeit 
4.    Liste der Publikationen
5.    Weiterführende Informationen zu den Artikeln
6.    Zusammenfassende Diskussion der Inhalte
7.    Literaturliste 
8.    Abstract in Deutsch und Englisch
9.    Anhang 
10.    Erklärung 


Gliederung für eine kumulative Dissertation Beispiel 2

1.    Deckblatt
2.    Liste der veröffentlichten Artikel
3.    Abstract in Deutsch und Englisch
4.    Inhaltsverzeichnis
5.    Inhalt und Ziel der Arbeit
    a.    Einleitung
    b.    Einordnung
    c.    Forschungsthema erläutern
6.    Pro Artikel ein separates Kapitel – Inhalte in Gesamtzusammenhang setzen
7.    Diskussion aller Inhalte in der Zusammenfassung
8.    Literaturverzeichnis
9.    Anhang
10.    Erklärung


Fazit


Die kumulative Dissertation ist eine interessante Option, die sich für viele Fachbereiche eignet. Ein klarer Vorteil ist es, dass man die Möglichkeit hat, Erfahrungen bei Veröffentlichungen zu sammeln. Diese Art der Dissertation ist hoch anerkannt in der Fachwelt und ein guter Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere, auch auf globaler Ebene.