Auslandspraktikum: (nicht nur) internationale Berufserfahrungen sammeln


Auslandspraktikum: (nicht nur) internationale Berufserfahrungen sammeln
Inhaltsverzeichnis
  1. Auslandspraktikum: (nicht nur) internationale Berufserfahrungen sammeln
  2. Praktikum im Ausland – kulturelle Eindrücke sammeln und die eigenen Fähigkeiten verbessern
  3. Ein “Zertifikat“ über die interkulturelle Kompetenz
  4. Das “persönliche Angebot“ des Auslandspraktikums
  5. Nützliche Kontakte in der Wirtschaft
  6. Mit Vorkenntnissen zum Erfolg
  7. Wird die Stelle den eigenen Ansprüchen gerecht?
  8. Der Arbeitsmarkt ist hart, aber…
  9. Das Praktikum aus dem Blickwinkel des Arbeitgebers
  10. Vor der Zimmersuche…
  11. Abschließende Empfehlungen
Wer nach dem Abitur nicht direkt weiß, wie er seine berufliche Zukunft gestalten soll, kann seinen Lebenslauf mit einem Praktikum aufpeppen. Dieses absolviert man idealerweise im Ausland. Ein Auslandspraktikum ist zwar allgemein teurer - es fallen Kosten für die Wohnung etc. an -, hat gegenüber den Praktikumsstellen in Deutschland aber auch viele Vorteile. So sammelt man beim Aufenthalt in einem anderen Land nicht nur Berufserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse, sondern lernt zudem eine neue Kultur kennen. Des Weiteren formt ein Auslandspraktikum den Charakter und man macht viele persönliche Erfahrungen, die von Bedeutung für das weitere Leben sind. 
Dieser Artikel befasst sich ausführlich mit dem Thema Praktikum im Ausland. Zunächst wird auf die vielfältigen Gründe eingegangen, die für die Bewerbung im Ausland sprechen, ehe der Text wichtige Hinweise zur Organisation des Praktikums gibt. Aber wie findet man eigentlich eine geeignete Stelle? Auch diese Frage wird im Rahmen des Beitrags beantwortet.
  • Tipp: Selbstverständlich profitieren nicht nur Abiturienten von einem Auslandspraktikum. Auch für Studenten, Fachleute und Menschen mit unsicherem Berufsweg kann eine solche internationale Erfahrung eine wahre Bereicherung sein.


Praktikum im Ausland – kulturelle Eindrücke sammeln und die eigenen Fähigkeiten verbessern

Ein Auslandspraktikum ist besonders geeignet, wenn man einen Beruf in einem international ausgerichteten Unternehmen anstrebt. In einem solchen sind Fremdsprachenkenntnisse (vor allem Englisch) und weitere Kompetenzen sowie Soft Skills gefragt. Solche erwirbt man zwar auch in einem “herkömmlichen“ Praktikum, im Studium, in der Berufsausbildung etc. Da man während eines Auslandspraktikums auch die Freizeit bzw. den Alltag in einer fremden Kultur verbringt, “lernt“ man hier aber wesentlich schneller und vor allem auch mehr. Dieses verstärkte Lernen bezieht sich nicht nur auf die Fremdsprache, sondern auch auf andere Herausforderungen wie das Zurechtfinden in einer Gastfamilie. Durch das Meistern solcher Hürden entwickelt man verstärkt Teamfähigkeit und andere Soft Skills. 
  • Merke: Im Vergleich zur einer Sprachreise und anderen Auslandsaufenthalten verlangt ein Praktikum dem Leistenden wesentlich mehr ab, wodurch die Persönlichkeit gestärkt wird. 


Ein “Zertifikat“ über die interkulturelle Kompetenz

Ein bedeutendes Soft Skill, das man durch den Kontakt mit fremdsprachigen Kollegen etc. erwirbt, ist die sogenannte interkulturelle Kompetenz. Hierunter versteht man die Fähigkeit, angemessen und erfolgreich mit den Individuen und Gruppen einer anderen Kultur zu interagieren. Das umfasst sowohl das Ablegen von Stereotypen als auch die Betrachtung von Phänomenen aus anderen Perspektiven, den kulturspezifischen Umgang miteinander usw.


Das “persönliche Angebot“ des Auslandspraktikums

Wie bereits erwähnt, dient ein Auslandspraktikum der persönlichen Weiterentwicklung. Man erweitert nicht nur seinen Horizont, sondern stärkt sein Verantwortungsbewusstsein, die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein, um nur einige Aspekte zu nennen.


Nützliche Kontakte in der Wirtschaft

Während eines Auslandsaufenthalts knüpft man viele neue und vor allem internationale Kontakte. Über Xing, Facebook und Co. bleibt man mit diesen in Verbindung und profitiert zu einem späteren Zeitpunkt sicher noch einmal davon, wenn das auch nicht auf jeden Kontakt zutrifft. 
  • Übrigens: Ein Praktikum ist eine hervorragende Möglichkeit, um sich für eine Festanstellung zu empfehlen.


Mit Vorkenntnissen zum Erfolg

Umfragen unter den Personalern von verschiedenen Organisationen zeigen, dass ein Auslandspraktikum der Schlüssel zum Erfolg sein kann. Bedeutet: Häufig geht mit den gesammelten Fertigkeiten eine hohe Chance einher, dass man sich gegen die Mitbewerber um einen Job durchsetzt.
Mit anderen Schülern und Experten austauschen – hier findet man Hilfe zum Auslandspraktikum
Hat man sich dazu entschieden, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, stellt sich die Frage, wo man geeignete Stellenangebote findet. Für die Recherche bieten sich u.a. die folgenden Quellen an:
  • Aushänge an der Uni
  • internationale Studentenorganisationen wie AIESEC
  • Websites von Unternehmen, bei denen man sich eine Tätigkeit vorstellen kann
  • Stellen- und Praktikumsbörsen im Internet
  • die Website des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (kurz: DAAD)
  • es gibt zahlreiche Agenturen, die sich auf die Vermittlung von Auslandspraktika spezialisiert haben.
Die Entscheidung für eine Praktikumsstelle hängt in erster Linie von dem angestrebten Ziel ab. Hat man gerade das Abitur erworben, besteht dieses i.d.R. in einer beruflichen Orientierung oder man versucht herauszufinden, ob eine bestimmte Tätigkeit zu einem passt. Auf diesen Informationen aufbauend kann man sich dann für eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium entscheiden.
Für ein Auslandspraktikum nach dem Studium empfiehlt es sich hingegen, eine Stelle in der Richtung des Abschlusses zu wählen. So sammelt man erste berufliche Erfahrungen in der jeweiligen Branche und “empfiehlt sich“ für andere Arbeitgeber. 
  • Wichtig: Ehe man sich für einen Arbeitgeber entscheidet, sollte man sich gut über die Konditionen des Praktikums informieren. Unseriöse Firmen neigen dazu, Praktikanten ohne Entlohnung arbeiten zu lassen.


Wird die Stelle den eigenen Ansprüchen gerecht?

Erst, wenn man sich für eine Branche und ein Land entschieden hat, kann man mit der konkreten Recherche beginnen. Jedoch lassen sich nicht immer beide Vorstellungen vereinen. Dann gilt es, Prioritäten zu setzen: Ist es für einen persönlich wichtiger, eine bestimmte Stelle kennenzulernen oder überwiegt das Interesse an einem spezifischen Land und dessen Kultur? Und gibt es vielleicht Alternativen, die den persönlichen Auswahlkriterien am nächsten kommen?


Der Arbeitsmarkt ist hart, aber…

Wer sich um ein Auslandspraktikum bewerben möchte, sollte sich darüber bewusst sein, dass ausländische Unternehmen möglicherweise mehr von ihren Praktikanten erwarten als Firmen im eigenen Land. Das bedeutet, dass die Verantwortlichen allgemein eine hohe Arbeitsbereitschaft voraussetzen und dass man häufig als vollwertige Arbeitskraft eingeplant wird. Das ist jedoch kein Grund dafür, Angst zu bekommen, denn kein Arbeitgeber wird einen Praktikanten ohne Unterstützung “ins kalte Wasser werfen“. Vielmehr bedeutet das, dass die tiefen Einblicke in das Land und seine Leute, sprich: Reiseziele und -abenteuer eher für das Wochenende vorbehalten sind.
  • Tipp: Möchte man während seines Aufenthalts im Ausland nicht in Vollzeit arbeiten, sind Sprachreisen und Angebote wie Work an Travel die bessere Alternative.


Das Praktikum aus dem Blickwinkel des Arbeitgebers

Neben einer großen Arbeitsbereitschaft erwartet das Unternehmen u.a. eine professionell gestaltete Bewerbung. Diese ist die erste Voraussetzung dafür, dass der Personaler Interesse an einer Person hat. Zudem spielt das Alter eine nicht zu unterschätzende Rolle: Die Volljährigkeit wird oft vorausgesetzt und nur wenige Unternehmen stellen Praktikanten im Alter von über 30 Jahren ein. 
Eine weitere Voraussetzung sind gute bis sehr gute Kenntnisse in der Landessprache. Diese muss natürlich nicht so gut beherrscht werden wie die eigene Muttersprache, man sollte aber durchaus dazu in der Lage sein, sich gut zu verständigen. Welche Sprache erforderlich ist, hängt vor allem von der geographischen Ausrichtung des Unternehmens ab. Mit Englisch kann man natürlich immer punkten, in Osteuropa und Lateinamerika beispielsweise können aber auch ganz andere Sprachkenntnisse erforderlich sein. 

Vor der Zimmersuche…

Bevor man sich voller Eifer um ein Auslandspraktikum bewirbt und vorschnell eine Unterkunft heraussucht, sollte man sich über seine persönliche Situation im Klaren sein. Lässt diese es überhaupt zu, dass man sich mehrere Wochen im Ausland aufhält? Oder stehen möglicherweise Prüfungen an? Ebenso spielen die Finanzen eine wichtige Rolle. Schließlich bedeutet der Aufenthalt an einem fremden Ort stets ein gewisses Maß an Mehrkosten. 
Es gilt, Aufwand und Nutzen des Praktikums abzuwägen. Dieses läuft einem schließlich nicht weg und man kann es zur Not auch in die nächsten Semesterferien oder eine andere freie Zeit legen.
  • Merke: Wer sich im Voraus Gedanken über seine persönliche Situation macht, vermeidet es, während des Auslandsaufenthalts böse Überraschungen (z.B. knappe Finanzen) zu erleben.


Abschließende Empfehlungen

Ein Auslandspraktikum ist eine hervorragende Möglichkeit, um sich beruflich zu orientieren und erste (internationale) Berufserfahrungen zu sammeln. Darüber hinaus lernt man während eines solchen Praktikums ein neues Land mit seiner Kultur und Sprache kennen. Nichtsdestotrotz sollte man sich darüber bewusst sein, dass der Arbeitgeber ein hohes Engagement erwartet und dass Reisen in verschiedene Regionen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung möglicherweise für das Wochenende vorbehalten sind.