Inhaltsverzeichnis
- Wie schreibt man eine Quelleninterpretation?
- Was ist eine Quelleninterpretation?
- Die klassische Einteilung der Quellen
- Primärquellen
- Sekundärquellen
- Wo liegen die Unterschiede?
- Vorgehensweise bei der Interpretation einer Quelle in der wissenschaftlichen Arbeit
- Fragestellung finden
- Welchen Wert hat die Quelle?
- Quelleninhalt herausstellen
- Parallelquellen und Sekundärquellen heranziehen
- Quelle interpretieren
- Zusammenfassung
Ob in Uni oder Fachhochschule, der fundierte, wissenschaftliche Umgang mit externen Quellen gehört für die meisten Studierenden zum Studium dazu. Nicht nur müssen diese korrekt zitiert werden, auch Quellenkritik und die Quelleninterpretation sind wichtige Kompetenzen, die sich Studenten jedes Studienganges aneignen sollten.
Was ist eine Quelleninterpretation?
Bei der Quelleninterpretation handelt es sich um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der jeweiligen Quelle. Nicht nur literarische Quellen können interpretiert werden, insbesondere in der Geschichte oder der Kunst können auch Gegenstände eine Quelle darstellen. Quellen dienen in diesem Zusammenhang immer der wissenschaftlichen und historischen Forschung. Einer Quelleninterpretation geht in der Regel eine umfassende Analyse der Quelle voraus.Die klassische Einteilung der Quellen
Quellen unterscheiden sich in ihrer Art. Die klassische Einteilung von Quellen in Überreste und Tradition von Ernst Bernheim findet heute noch immer Anwendung. Als Überreste bezeichnet man nach dieser Einteilung diejenigen Quellen, die unmittelbar von historischen Geschehnissen übrig geblieben sind. Das können beispielsweise Gegenstände bzw. Sachüberreste wie Knochen, Bauwerke oder Kunstwerke sein, abstrakte Überreste wie Gesetze, Bräuche oder Sprachen oder auch schriftliche Überreste geschäftlicher oder privater Natur.Als Tradition hingegen werden diejenigen Quellen bezeichnet, die explizit zum Zweck historischer Überlieferung geschaffen wurden. Neben mündlichen Überlieferungen in Sagen, Erzählungen oder Liedern vor allem auch Annalen, Biografien, Chroniken, Memoiren und ähnliche Quellen. Darüber hinaus werden Quellen in Primär- und Sekundärquellen eingeteilt.
Primärquellen
Primärquellen sind immer direkt auf den Forschungsgegenstand gerichtet. Wer beispielsweise eine Bachelorarbeit über Hermann Hesse schreibt, der kann alle literarischen Werke als Primärquellen heranziehen. Handelt die Arbeit hingegen etwa über juristische Problemstellungen, stellen Gesetzestexte Primärquellen dar. Statistische Daten, Kunstgegenstände oder Archivgut können je nach Kontext ebenfalls als Primärquellen dienen.Sekundärquellen
Als Sekundärquellen werden wissenschaftliche Arbeiten bezeichnet, die über den jeweiligen Forschungsgegenstand verfasst wurden. Diese können entweder genau die Fragestellung behandeln, der im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit nachgegangen wird oder das jeweilige Thema nur nebensächlich behandeln. Eine Sekundärquelle soll immer eine Begründung für bestimmte Sachverhalte liefern, dazu muss sie interpretiert, verglichen und sich kritisch mit ihr auseinandergesetzt werden.Wo liegen die Unterschiede?
Primärquellen sind zunächst einmal nur Informationen über einen bestimmten Sachverhalt aus erster Hand. Sekundärquellen hingegen beschreiben, analysieren und interpretieren Primärquellen und stellen somit Informationen aus zweiter Hand dar. Beispiel:Primärquelle: Roman
Sekundärquelle: Eine Besprechung oder Kritik dieses Romans
Primärquelle: Tagebucheinträge oder ein Brief / Briefe einer historischen Person
Sekundärquelle: Eine Biografie über diese Person
Primärquelle: Wissenschaftliche Studie
Sekundärquelle: Ein Fachartikel oder Forschungsliteratur in welchem die Studie erwähnt wird
Primärquelle: Gemälde / Bild
Sekundärquelle: Eine Interpretation dieses Gemäldes